Bagger und anderes großes Gerät stehen herum. Bauarbeiter gehen ihrer Arbeit nach. Auf dem Gelände des alten Sägewerks in der Villinger Bahnhofstraße hat die Erschließung des Baugebietes Herrenbeune begonnen. Vertreter der Stadt und der beteiligten Firmen trafen sich gestern bei schönstem Wetter zum obligatorischen Spatenstich. Auf dem knapp 1,4 Hektar großen Areal entstehen 18 Grundstücke zwischen 550 und 900 Quadratmetern. Die Hälfte ist bereits reserviert.
Zehn Millionen Euro
Von einem »sehr guten Schritt für die Ortsentwicklung« sprach Bürgermeister Rainer Wengorsch, insbesondere mit Blick auf die Historie der »Konversionsfläche«, die in Villingen mehr als zwei Jahrzehnte als Schandfleck galt. Grund dafür: das vierstöckige, ehemalige Sommerlad-Hochhaus, das seit der Firmenpleite des gleichnamigen Uhren- und Schmuckhändlers 1988 und einer Zwangsversteigerung zehn Jahre später auf dem zunehmend verwilderten Grundstück vor sich hin bröckelte, bis es im Februar 2021 abgerissen wurde.
»Wir freuen uns, dass wir diese große innerörtliche Fläche endlich sinnvoll für Wohnbebauung nutzen können und mit der Firma Ernst Weber einen zuverlässigen Partner haben«, unterstrich der Rathauschef. Einen, der bereits bei der baulichen Entwicklung des ehemaligen Disco-Areals in Nonnenroth an der Seite der Stadt stand. Einen, der bereits den zweiten Bauabschnitt der Herrenbeune mit weiteren 15 Grundstücken, für die es bereits Interessenten gebe, im Visier hat. In Kürze beginnt die Offenlage der Planung. Damit einher geht die Beseitigung einer weiteren Industriebrache, das alte Sägewerk. Die Inflation und wirtschaftlichen Entwicklungen bereiten dem Investor keine großen Sorgen. Das Projekt sei auf mehrere Jahre angelegt und die Prognosen für 2024 sähen schon wieder besser aus.
Die Erschließung des ersten Bauabschnitts wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2023 abgeschlossen sein. Das Regenrückhaltebecken ist bereits fertig. Einschließlich der privaten Baukosten für die Ein- bis Zwei-Familienhäuser - nur direkt an der Bahnhofstraße ist auch der Bau von Mehrfamilienhäusern erlaubt - sind am Standort Investitionen in Höhe von mehr als zehn Millionen Euro vorgesehen.